Ellrich - die nördlichste Stadt Thüringens
bildet mit den Ortschaften Rothesütte, Sülzhayn, Appenrode, Werna, Woffleben , Cleysingen und Guderleben eine Einheitsgemeinde.
Die kleine Stadt im Zorge-Tal wurde bereits im Jahr 876 erwähnt. Unter der Herrschaft des Grafen Hohenstein und bis ins 17. Jahrhundert wurden Münzen in der Münzstätte geprägt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden 1627 viele Häuser zerstört, auch die St. Johannis-Kirche und die Münzstätte. Sehr viele Bewohner verloren ihr Leben.
Schon im 17. Jahrhundert lebten unsere Bischoff-, Becker- und Holzhausen-Vorfahren in Ellrich, die Hol(t)zhausen vor dem Nordhäuser Tore.
Wir haben die Kleinstadt schon kurz nach der "Wende" besucht auf der Suche nach Spuren unserer Ahnen. Damals waren wir erschüttert über den Zustand vieler Gebäude. Es schien so, als sei die Zeit stehen geblieben, seit die Vorfahren hier lebten und arbeiteten.
Weil wir heute noch viel vor haben, fahren wir mit dem Auto nach Ellrich, das nur 16 km von Nordhausen entfernt ist und sind gespannt, wie sich die Stadt in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat.
Das alte Wernaer Tor brannte 1648 ab, wurde neu erbaut und dann als "Neues Tor" bezeichnet. Von 1733 bis 1860 diente es als Gefängnis.
Wir haben unseren kurzen Rundgang durch das Städtchen beendet und sind froh, dass sich Ellrich zu einem sehenswerten Städtchen entwickelt hat.
Beim nächsten Besuch werden wir mehr Zeit mitbringen, doch jetzt geht es weiter ins nahe Walkenried.
Klosterruine Walkenried
Im Jahre 1127 gründete Gräfin Adelheid von Clettenberg das Kloster Walkenried, welches im Mittelalter das Machtzentrum der Zisterzienser war. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde das Klostergebäude stark zerstört und verfiel mehr und mehr. 1570 stürzte die Kirche ein, die bis zu diesem Zeitpunkt eine der größten Sakralbauten im Norden Deutschlands war. In der darauf folgenden Zeit diente die Ruine als Steinbruch für viele Gebäude in der Umgebung. 1977 wurde endlich mit der Sanierung der Ruine begonnen, die heute kulturellen Zwecken dient
Jetzt steigen wir auf unsere Drahtesel um und radeln ins nahe Klettenberg.
Klettenberg ( früher Clettenberg) ist ein Ortsteil von Hohenstein im Landkreis Nordhausen. Urkundlich wurde es erstmalig 1187 erwähnt. Am Karstwanderweg des Südharzes gelegen bietet Klettenberg viele Möglichkeiten für ausgedehnte Wanderungen und Spaziergänge..
Das DDR-Museum in der Kaserne der NVA-Grenztruppen ist seit 2014 leider geschlossen.
Wir hatten noch Glück, konnten im Grenzkrug wunderbar zu Mittagessen und das Museum im 1. Stock besichtigen.
Gegenüber der alten Kaserne befindet sich die Münzstraße. Hier stand die „Apel’sche Münzmühle“ , in der mein Ur-Urgroßvater Georg Friedrich Stade als Mahlmeister seinen Unterhalt verdiente und hier im Jahre 1856 starb, nur wenige Tage später starb dort auch seine Ehefrau Dorothea Wilhelmine Becker, die aus Niedersachswerfen stammte.
Ob es in der Mühle zu einem Unglück kam oder warum die beiden so kurz hintereinander den Tod fanden, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen
Nach einem köstlichen Mittagessen im Grenzkrug zur alten Kaserne packen wir die Drahtesel aufs Auto und fahren ca. 20 km bis nach Rüdigsdorf. Nun kommen endlich die Wanderstöcke zum Einsatz. Wir wanden durch die Rüdigsdorfer Schweiz.
Und weiter geht die Reise auf den Spuren unserer Vorfahren nach Pegau, Lützen, Leipzig und Mühlhausen.