Von Ellrich nach Niedersachswerfen
Von Ellrich nach Niedersachswerfen

Vollkommenheit

in der Genealogie ist nie zu erreichen; darauf zu warten, würde bedeuten,

eine Forschung nie zu veröffentlichen. 

Quelle: Starke Verlag, Deutsches Geschlechterbuch

Neue Erfolge in Sachen "Ahnenforschung":

2016 entdeckte eine Becker-Nachfahrin aus Niedersachswerfen unsere Seite und nahm Kontakt zu uns auf.

Rolfs Ur-Urgroßmutter und ihr Ur-Urgroßvater waren Geschwister.

Fast zeitgleich meldete sich ein weiterer Becker-Nachfahre aus Düsseldorf bei uns. Auch hier besteht eine Verwandtschaft über die gemeinsamen Altgroßeltern

(Ur-Ur-Urgroßeltern).

Beiden aus der "Beckerei" an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für die Ergänzung unserer Datenbestände!

 

2017 Im Juni kontaktiert uns eine Nachfahrin der Heinecke-Familie!

Wir freuen uns sehr, dass es Nachkommen auch aus diesem Zweig der Familie gibt.

 

Unser Dank gilt auch der Fam. Holzhausen, die unsere Daten 2007/2008  bestätigte und ergänzte .

 

Ganz nebenbei haben wir durch die Forschung nach unseren Ahnen viele nette Menschen kennengelernt, mit einigen von ihnen haben wir gemeinsame Vorfahren.

 

Und wir forschen weiter...

Wer im Gedächtnis

seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot,

er ist nur fern;
tot ist - wer vergessen ist.

Eduard Mörike

Die Becker-Familie -  mehr als 400 Jahre Familiengeschichte aus Niedersachswerfen (Harztor)

Niedersachswerfen bildet zusammen mit Ilfeld seit 2012 die Landgemeinde Harztor. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort, der damals noch Sachswerfen (Saxwerfen) hieß, im Jahre 1208.

Mitte des 16. Jhd. wurde  Sachswerfen evangelisch. Es gehörte zur Grafschaft Hohnstein, welche durch Erbschaft im Jahre 1639 an das Kurfürstentum Hannover fiel.

Von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648)  wurde auch Sachswerfen nicht verschont, 1641 wurde der Ort von den durchziehenden Truppen geplündert und gebrandschatzt.

Auch die Kirchenbücher, die seit 1627  geführt wurden, litten Schaden und die Aufzeichnungen aus den Jahren 1636-1639 fehlen. Außerdem flohen viele Einwohner von Sachswerfen vor den heranrückenden Truppen nach Nordhausen und suchten dort Schutz. .

 

Unsere Becker-Forschung beginnt im Dreißigjährigen Krieg, um das Jahr 1645, einer Zeit also, in der noch Hexen gefoltert und verbrannt wurden. Mit Verbrechern ging man auch nicht zimperlich um. So ist in den „Historischen Nachrichten von der Kayserlichen und des Heiligen Römischen Reiches Freyen Stadt Nordhausen“ von 1740 zu lesen: „Um Ostern 1644 wurde Valtin Becker auf dem Kornmarkt geköpft und anschließend außerhalb der Stadt auf das Rad gelegt .  Dieser   war in einer Diebes-Rotte gewesen und rühmte sich, er habe so viele Pferde gestohlen, dass – wenn man eines hinter das andere spannen würde, so würde dies bis nach Erfurt reichen.“

Glücklicherweise konnten wir keine Verbindung zu unseren Becker-Vorfahren finden.

 

Aber bisher  ist es  uns nicht gelungen, mit letzter Gewissheit zu bestimmen, wer die Eltern des späteren Schultheisses Andreas Martin Becker, waren und wo er geboren wurde Mit großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich beim Vater um Becker, Michel, * Niedersachswerfen ? 1599, + Niedersachswerfen 09.12.1657.

 

Andreas Martin Becker  wurde noch während des 30jährigen Krieges um das Jahr 1645 vermutlich in Niedersachswerfen geboren. Sicherlich hatte auch  seine Familie unter den Verwüstungen des Ortes im Jahre 1641 gelitten, unter den Plünderungen und unter den Mißernten durch Unwetter und Dürre in den nachfolgenden Jahren. 

Nachgewiesen werden konnte die Heirat amm 8.5.1666 mit Anna Dorothea MOIG, von der nur bekannt ist, dass sie am  18.07.1714 in Niedersachswerfen starb.

Durch Dokumente belegt ist auch, dass Martin Becker 1671 Haus und Hof in Niedersachswerfen besaß. Er zahlte der Kirche 6 Groschen Erbzins. Ebenso gehörte ihm eine ¾ Hufe (altdeutsche Maß-einheit. In der Regel konnte 1 Hufe eine Bauersfamilie ernähren.) Land und Wiese auf dem Böhlrödischen Feld. Dafür zahlte er jährlich 1 Mandel ( =15 Stck) Eier Lehngeld an das Stift Ilfeld (Kloster); der Besitz ist immer noch in der Familie im Jahre 1685. 

 „ps. d. 2 Julij 1685 dieses Hauß habe ich gebauget, Andreas Martin Becker,   erstlich Hauß Hoff, undt ein Schienichen? [Scheune?], Löhnet undt Zinszet nach dem Gloster Ihlfält gibt ein Hun undt 9. d. an Gältde, Liget am Pfarrgarten. Undt Hanß Bohnen undt der strassen giebt 6. d bohte ins Ambt. Ver Zeichnis wegen seines Landes drey Virdel Boll Rödisch Landt Löhnet auch dem Stifft Ihlfält giebt Jährlich 15 Eyer dahin. Undt ins Ambt, 2. gl. 4 d Erb Zinß, Lage der Länderey.

Der Schultheiss Martin Becker wurde nur ca. 61 Jahre alt und  am 12.5.1706 in Niedersachswerfen bestattet.. Sein Sohn:

 

Johann Andreas Heinrich BECKER wurde am 24.8.1673 in Niedersachswerfen getauft,  war mit Catharina SANDER verheiratet und starb im Jahre 1736 in Niedersachswerfen. Die beiden hatten  mindestens einen Sohn:

 

Der Ackermann   Johann Christoph BECKER wurde im Jahr 1706 in Niedersachswerfen geboren, heiratete 1734 Dorothea PEZEL (PÄTZEL) und starb  70jährig im Jahr 1776. Das Paar bekam von 1735 bis 1754 neun Kinder, davon waren 4 Knaben. Mindestens 2 der Kinder wurden nur wenige Stunden alt, der Sohn Conrad Christian starb im Alter von nur 3 Jahren, die Tochter Martha Magdalena erreichte ein Alter von 73 Jahren. Einer der Söhne war:

 

der Ackermann Johann Georg BECKER, welcher 1739 in Niedersachswerfen das Licht der Welt erblickte und am 21.10.1812 in NSW starb. 18jährig erlebte Johann Georg, wie im Jahre 1757 – während des Siebenjährigen Krieges- der kleine Ort Niedersachswerfen eine ca. 2500 Mann stark französische Besatzung versorgen musste. (vgl Wikipedia).    

Er hatte den Kirchenstuhl Nr. 10 inne, der 1812  von seinem Sohn Johann Georg Wilhelm Becker abgelöst wurde. (Sitzplätze in den Kirchen waren einst zu mieten oder zu kaufen, konnten auch vererbt werden.)

Erst im Alter von 37 Jahren heiratete Joh. Georg  1776  Dorothea HOTZE verwitwete Köthe, Tochter des Friedrich Lorenz HOTZE aus Niedersachswerfen und seiner Ehefrau Catharina Christine SCHWARZENBERG. Dorothea HOTZE wurde  ebenfalls in Niedersachswerfen geboren.  Sie hatte 1794 den Kirchenstuhl Nr. 26  und Nr. 99  inne, der 1816 von der Schwiegertochter Charlotte Dorothea Philippine, geb. Teichmann abgelöst wurde.    Johann Georg und Dorothea hatten 3 Kinder, eines davon, ein Mädchen, wurde tot geboren, von Sohn Johann Gottlieb ist bisher nur das Geburts- und Taufdatum bekannt. Sein Bruder, 

 

der Ackermann   Johann Georg Wilhelm BECKER, wurde am 23.6.1779 in Niedersachswerfen geboren, heiratete am 19.5.1805  die  ebenfalls aus Niedersachswerfen stammende  Dorothea Philippine Charlotte TEICHMANN, meine Altgroßeltern (Ur-Ururgroßeltern).

Auch diese Generation   musste eine schlimme und verheerende Zeit erleben: Nach den Schlachten von Jena/Auerstedt zogen im Jahr 1806 preußische und französische Truppen plündernd und brandschatzend  durch den Ort.  Von 1807 bis zur Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 war Niedersachswerfen Bestandteil des Königreiches Westfalen; danach gehörte der Ort zur Freude der Bevölkerung wieder zum Kurfürstentum Hannover, welches 1814 während des Wiener Kongresses  zum Königreich Hannover  erhoben wurde.  Johann Georg Wilhelm starb am 7.5.1828 in Niedersachswerfen  Er hinterließ 6 Kinder, von denen an dieser Stelle nur 2 erwähnt werden:

 

Georg Wilhelm BECKER, am 18.6.1806 in Niedersachswerfen geboren, war Ackermann wie seine Vorfahren, er heiratete am 28.2.1830 in Werna Dorothea MÜLLER, die ihm  10 Kinder gebar und im Kindbett starb.  Ab 1847 bewirtschaftete Georg Wilhelm für eine kurze Zeit das Gasthaus  „Zum Grenzkrug“ in Nüxei. (Seit dem 17. Jahrhundert war Nüxei ein Grenzort, ein Weiler in der Nähe von Bad Sachsa. 1866 wurde die Zollgrenze zwischen Hannover und Thüringen aufgehoben. Deshalb brauchte man in Nüxei keinen Grenzkrug mehr.)  

1853 heiratete Georg Wilhelm Karoline TEICHMÜLLER, verw. Steinecke. Diese betrieb in Nordhausen das Gasthaus "Das Deutsche Haus". Im Kirchenbuch steht zur Hochzeit eingetragen: „Es heiratet ein Witwer, Bürger zu Benneckenstein, der Ackerhofbesitzer zu Appenrode…“  

Die Kinder blieben offenbar aber alle in Appenrode. Wer hat sich dort um sie gekümmert, sie großgezogen? Über das Leben des  Georg Wilhelm in Appenrode und Benneckenstein  ist  kaum etwas bekannt.   Er starb am 14.9.1874 im „Siechenkrankenhaus“  (Hospital St. Cyriaci) in  Nordhausen.

Seine  Nachfahren lebten in Appenrode und Quedlinburg; und einige heute wieder als angesehene Bürger in Niedersachswerfen und am Rhein.

 

Eine Schwester des Georg Wilhelm BECKER war meine Ur-Urgroßmutter  Dorothea Wilhelmine BECKER, die am 11.2.1814 in Niedersachswerfen geboren wurde und am 2.11.1835 den Mahlmeister Georg Friedrich STADE aus Duderstadt heiratete, welcher am 28.8.1856 in Klettenberg in der "Apel'schen" Münzmühle starb. Dorothea Wilhelmine, die ihren Ehemann nur wenige Tage überlebte und am  19.9.1856 mit nur 42 Jahren in Klettenberg starb, erlebte weder, dass im Jahre 1866 das Königreich Hannover nach der Niederlage im Deutschen Krieg preußische Provinz wurde, noch dass 1869 die neue  Kirche fertig gestellt und eingeweiht wurde und Niedersachswerfen einen Eisenbahnanschluss an der Strecke Nordhausen-Northeim erhielt.

 

Die STADE-BECKER-Nachfahren hatten ihre Existenz in Nordhausen. wo mein Großvater, der Familienforscher Carl Ernst Emil STADE während des 2. Weltkrieges am 06.03.1940 starb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aus dem Aufgebots- und Trauungsregister St. Johannis-Pauli-Kirche in Niedersachswerfen aus dem Jahr 1805:

Junggeselle Johann Georg Wilhelm Becker, Ackermann  und Jungfrau Charlotte Dorothea Philippine Teichmann

Wir danken sehr herzlich der „Beckerei“ aus Düsseldorf, die uns freundlicherweise sehr viele Daten aus ihrer Becker-Forschung zur Verfügung stellten sowie der Familienforscherin Frau R. L. aus Niedersachswerfen.

 

Zur vollständigen Liste der Vor- und Nachfahren des Andreas Martin Becker aus Niedersachswerfen

 

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